Germania

Germania
Lion Bischof, DE, 2018
77 min., dt. OV
Dokumentarfilm

Mitglied im Corps Germania zu sein – für die Burschen ist es gelebte Demokratie und eine Schule fürs Leben. Für Außenstehende ist die schlagende Studentenverbindung ein klaustrophobischer Kosmos mit strengen Regeln, starrer Hierarchie und merkwürdigen Ritualen. Wonach sehnen sich junge Männer in der digitalisierten, globalisierten Welt? Wie entsteht politische Haltung? Wann trifft man Entscheidungen fürs Leben? Die Filmemacher erkunden, wie sich die jungen Männer zwischen Tradition und Moderne zurechtfinden.

"GERMANIA ist ein Dokumentarfilm, der nicht kommentiert, sondern der zeigt. Und damit den Zuschauer anregt, selbst kritisch zu hinterfragen, was er sieht. Ein angenehm unaufgeregter und genau beobachteter Film über ein immens aufgeladenes Thema voller Vorurteile."
(Deutsche Film- und Medienbewertung FBW)

"Burschenschaften und Studentencorps, zumal schlagende, stehen gemeinhin in einem zweifelhaften Ruf. Zu rückwärtsgewandt und oft zu nah an nationalistischen Ufern gebaut erscheinen die rein männlich besetzten Gruppierungen. Ein Nährboden für die Vorbehalte ist die geheimbündlerisch wirkende Verschlossenheit der Verbindungen. Der Regisseur Lion Bischof bringt mit dem Dokumentarfilm „Germania“ etwas Licht ins Dunkel. Über mehrere Monate hinweg begleitete er die im „Corps Germania München“ organisierten Studenten. Sein kommentarloser Blick ermächtigt das Publikum dazu, das Corpsleben selbst zu beurteilen."
(programmkino.de)

"Speziell beim überaus spannenden Hineinhören in diese anfangs absolut hermetisch wirkende Parallelwelt, sei es bei offiziellen Tischrunden oder internen Sitzungsgesprächen, im täglichen Fecht- und Ausdauertraining oder bei einem gemeinsamen Ausflug nach Hamburg, spielt Lion Bischofs dokumentarischer Schlüssellochfilm ein ums andere Mal seine mächtige Stärke aus. Gerade weil in Germania dramaturgisch wie formal-ästhetisch mit Ausnahme des innovativen Sounddesigns überhaupt nichts künstlich aufgebauscht wird. Vielmehr vertraut Bischof zusammen mit seinem exzellenten Kameramann Dino Osmanovic der Wirkungsmacht seiner eigenen Bilder: bis hin zum abrupten" (Ende.kino-zeit.de)