DIE BAULICHE MAßNAHME

Nikolaus Geyrhalter, AT, 2018
112 min., OmU (dt./ital.)
Dokumentarfilm
In DIE BAULICHE MASSNAHME untersucht Dokumentarist Nikolaus Geyrhalter die möglichen Auswirkungen des Baus eines Grenzzauns zwischen dem Bundesland Tirol und Italien. Sein Film geht den Fragen nach, wie sich eine solche Veränderung in den Ort und die Lebensgeschichten der BewohnerInnen einschreibt und wie der Ruf nach Grenzen das Denken der Menschen verändert.
Im Zuge der sogenannten ‚Flüchtlingskrise‘ Ende 2015 werden die einst offenen Grenzen Europas auch innerhalb der Europäischen Union wieder geschlossen. Als „bauliche Maßnahme“ bezeichnen die ehemalige österreichische Innenministerin und der damalige Bundeskanzler Grenzzäune, die entlang der slowenischen Grenze gebaut werden. Und als 2016 syrische Flüchtlinge vermehrt über die gefährliche Mittelmeerroute nach Italien aufbrechen, befürchtet die österreichische Politik einen ‚Ansturm‘ auf die italienisch-österreichische Brennergrenze und kündigt symbolträchtig die Errichtung einer weiteren ‚baulichen Maßnahme‘ am Brenner an.

Ganz im Gegensatz zur offiziellen Politik, die ausschließlich von Ängsten und Ressentiments getrieben scheint, äußern sich die ProtagonistInnen des Films zum großen Teil so nachdenklich wie differenziert und mit einem sehr präzisen Blick auf die Besonderheiten der Brennergrenze. Es sind eigenwillige und mündige BürgerInnen, die oberflächlichen Parolen nicht auf den Leim gehen.


Erfrischend unaufgeregt analysiert der Film die sogenannte ‚Flüchtlingskrise‘ am Fallbeispiel der italienisch-österreichischen Grenze am Brenner.