SANKT PAULIS STARKE FRAUEN - REEPERBAHNER*INNEN
SANKT PAULIS STARKE
                                          FRAUEN - REEPERBAHNER*INNEN
 
So wurde Sankt Pauli noch nie gezeigt: von der weiblichen Seite. Das neue Gesicht entstand seit
                                          einer Gewalt-Eskalation im Stadtteil. Nach den unter dem Namen "Klobürsten-Revolution" bekannt gewordenen Gefahrengebiete-Demos
                                          auf St. Pauli vor 5 Jahren brauchte die Davidwache eine neue Leitung. Zum allgemeinen Erstaunen entschied sich die Polizei
                                          für eine Frau als Chef, die sich schon bald darauf im Museum wiederfand - als Ausstellungsstück im klitzekleinen Sankt Pauli
                                          Museum, in guter Gesellschaft mit Burlesque-Performerin Eve Champagne (Foto) und anderen Starken Frauen von Sankt Pauli.
                                          Fürs Museum zeichnete Rasmus Gerlach ihre Geschichten auf und sammelte so Dokumente über Business-Feminist*innen,
                                          eine Klofrau und die legendäre Kneipenwirtin Ille, die im Dokumentarfilm „Heiligabend auf Sankt Pauli“ ausschenkte. Zu sehen
                                          ist die Szene im Film des gerade verstorbenen Dokumentaristen Klaus Wildenhahn, der sein letztes Filmgespräch mit dem Filmemacher
                                          in der Kiez-Klause führte – dem einstigen Gefilde eben jener Ille. An Wildenhahns letztem Kneipenabend wurden Kurzfilme gezeigt
                                          - mit Fanfrauen vom FC Sankt Pauli. Bei den Recherchen stellte sich heraus, dass beinahe alle Reeperbahnen*innen von auswärts
                                          kommen. Ausnahme: Franca Cuneo: „Ich bin mit Elbwasser getauft“ sagt die Chefin des ältesten Italieners Deutschlands. Das
                                          Restaurant ihrer Familie überlebte zwei Weltkriege. Fremde wurden auf dem Kiez immer schnell heimisch. Francas Familie ist
                                          auch in der Flüchtlingshilfe dabei. Sankt Pauli hatte besonders auf Liverpool stets magnetische Kräfte und so strandeten mit
                                          den Beatles auch die Liverbirds auf dem Kiez. Bassistin Mary wollte damals ursprünglich Nonne werden, erzählt sie Gitarristin
                                          Bernadette La Hengst, beide liefern den Soundtrack. Im Museum sind sie noch nicht, auch Nonnen-Schwester Irmela sucht man
                                          dort vergeblich, doch dafür gibt es nun diesen mutigen Dokumentarfilm.
 





